Exkurs: Dinosaurier

Ein Ceratopsier im Siebengebirge?
Ein Ceratopsier im Siebengebirge?

Dinosaurier aus dem Siebengebirge sind nicht bekannt, aber uns fehlen ja auch Gesteine aus der Zeit der Dinosaurier. Vielleicht streiften in der Trias Plateosaurier auch durch unsere Region, oder im Jura Europasaurier. Gut möglich, dass Pterosaurier wie Rhamphorhynchus oder Archaeopteryx über das Gebiet flogen. Stenopelix ist ein Vertreter der Marginocephalia aus der Unterkreide, der auch in Deutschland gefunden wurde, vielleicht kam auch er mal hier durch. Doch all das sind nur Vermutungen, die durch nichts belegt sind.

Die Zeit der Dinosaurier war das Mesozoikum: Trias, Jura, und Kreide. In diesen über 180 Millionen Jahren haben die Dinosaurier das Leben auf allen Kontinenten der damaligen Welt geprägt. Dabei entwickelten sie eine unglaubliche Vielfalt: von Riesen, so groß wie ein Doppeldeckerbus, bis zu Zwergen, so klein wie ein Huhn. Einige waren Pflanzenfresser, andere Fleischfresser – die Raubsaurier. Sie alle passten sich auf ihre Weise an ihre Lebensbedingungen an: die einen wurden immer größer, die anderen schneller, wieder anderen bildeten große Hörner, dicke Schädel oder Panzer aus.

Trias

Nach dem Massensterben am Ende des Perm erholten sich zunächst verschiedene Gruppen der säugeähnlichen Reptilien (Synapsiden), unter ihnen die Dicynodontier und die Cynodontier, die das Bindeglied zu den echten Säugetieren wurden. Noch erfolgreicher wurden dann die Archosaurier, aus den sich zwei Linien entwickelten: die Krokodile, die zunächst die Nase vorn hatten, und die Dinosaurier. Zugleich erschienen die ersten echten Säugetiere, sie waren so winzig wie heutige Spitzmäuse und zumeist nachtaktiv.

Eoraptor
Eoraptor

Erste Dinosaurier

Die Spur der ersten Dinosaurier führt auf die Südhalbkugel, zu Eoraptor, Eodromeus, Pisanosaurus und Herrerasaurus in Südamerika, und Heterodontosaurus im südlichen Afrika. Coelophysis war ein früher Fleischfresser aus den USA. Saltopus ist weit und breit der einzige frühe Räuber, der hoch auf der Nordhalbkugel, in Schottland, gefunden wurde.

Da alle Kontinente im Superkontinent Pangäa vereint waren, konnten sich die ersten Dinosaurier überall hin ausbreiten. Deshalb sahen sie sich auch recht ähnlich, sie waren recht klein und liefen auf zwei Beinen.

Prosauropoden

Dann kam schon der erste große herbivore Dinosaurier: Plateosaurus, ein „Prosauropode“, der auch in Deutschland gefunden wurde. Riojasaurus war ein südamerikanischer Vertreter der Prosauropoden, und einer der ältesten. Die Prosauropoden erschienen zeitlich vor den gigantischen Sauropoden des Jura, haben jedoch ihre eigenen Äste im Stammbaum der Dinosaurier. Sie hatten kürzere Arme mit fünf Fingen und Daumenkrallen und längere Hinterbeine.

Zwar reden wir oft von „Prosauropoden“, wie es in vielen Dinosaurierbüchern steht, doch die korrekte Bezeichnung ist „basale Sauropodomorphe“. Die Sauropodomorpha sind eine der beiden Hauptgruppen der Echsenbeckendinosaurier, der Saurischier. In dieser Hauptgruppe finden sich alle Sauropoden, von den frühen, urtümlichen, eben „basalen“ Sauropodomorphen über die Giganten des Jura bis zu den Titanosauriern der Kreide.

Jura

Die Dinosaurier beherrschten das Festland. Auch im frühen Jura waren sich die Dinosaurier weltweit noch recht ähnlich. Dinosaurier aus dem Oberjura, die in Morrison Formation im Westen der USA gefunden wurden, wie Brachiosaurus, ähneln denen aus der Tendaguru Formation in Tanzania und der Lourinha Formation in Portugal. Heute reden wir nicht mehr von einem amerikanischen und einem afrikanischen Brachiosaurus. Der amerikanische ist Brachiosaurus, der afrikanische ist Giraffatitan, so auch der weltberühmte aus der Berliner Naturkundemuseum.

Prosauropoden

Seit der Trias durchzogen Prosauropoden wie Massospondylus die damalige Welt. Im Südwesten Chinas lebte Lufengosaurus, ein chinesischer Prosauropode, der dem europäischen Plateosaurus recht ähnlich war. Lufengosaurus war der erste Dinosaurier, der in China ausgegraben und ausgestellt wurde.

Vulcandon

Vulcanadon ist einer der ursprünglichsten Sauropoden. Doch bislang wurde nur ein einziges unvollständiges Skelett von ihm gefunden, deshalb wissen wir längst nicht alles über ihn. Im Stammbaum der Sauropoden hat er seine eigene „Nische“ zwischen den Prosauropoden und den gigantischen Sauropoden.

Ornithopoden

Lesothosaurus und Heterodontosaurus, Ornithopoden des Jura, sind neben Pisanosaurus aus der Trias die ältesten Ornithopoden überhaupt. Sie lebten im Unterjura im heutigen südlichen Afrika.

Pangäa bricht auseinander

Vor ungefähr 175 Millionen Jahren begann der Superkontinent Pangäa auseinanderzubrechen. Über Millionen von Jahren entstanden schließlich zwei Kontinente: Laurasia im Norden (Amerika, Europa und Asien ohne Indien) und Gondwana (Afrika, Südamerika, Australien, Indien, Antarktis und arabische Halbinsel im Süden). Dann brach auch Laurasia zunehmend auseinander. Der Meeresspiegel stieg und tief liegendes Land längst der Risse wurde überflutet. Das Klima änderte sich, es wurde es viel feuchter. Aus den Wüsten der Trias wurden die Lagunenlandschaften und tropischen Urwälder des Jura.

Wie die Kontinente auseinander drifteten, trennten sich auch die Dinosaurierpopulationen, und entwickelten sich weiter.

Kentrosaurus
Kentrosaurus

Stegosaurier

Die Stegosaurier mit ihren Dachplatten und Stacheln gehören zur Gruppe der Thyreophora, den Panzerträgern. Ihre Fossilien wurden auf der ganzen Welt gefunden. Der älteste bekannte Vertreter der Stegosaurier, Huayangosaurus, lebte vor 170 bis 168 Millionen Jahre. Es ist gut möglich, dass Pangäa zur Zeit der frühen Stegosaurier nur wenig auseinandergebrochen war, so dass sie sich noch weltweit verbreiten konnten.

Die Blütezeit der Stegosaurier war im Oberjura (vor 163 bis 145 Millionen Jahren). Stegosaurus ist ein nordamerikanischer, Kentrosaurus ein afrikanischer und Tuojingosaurus ein asiatischer Vertreter.

Apathosaurus (Trügerische Echse)
Apathosaurus (Trügerische Echse)

Sauropoden

Gewaltige Herden riesiger Pflanzenfresser zogen durch die damalige Welt. Cetiosaurus ist ein ursprünglicher Vertreter der Sauropoden aus dem Mitteljura. Seine Fossilien wurden in England gefunden. Auch Mamenchisaurus aus China hat seinen eigenen Ast im Stammbaum, er hatte den längsten Hals aller Sauropoden.

Im Oberjura haben wir zwei Familien, die Diplodociden und die Macronaria (beide gehören zum Taxon Neosauropoda). Alle Sauropoden haben lange Hälse, doch die der Diplociden sind besonders lang, zudem haben sie peitschenartige Schwänze. Ihre Vorderbeine sind viel kürzer als ihre Hinterbeine. Die Macronarier wie zum Beispiel Camarasaurus waren viel stämmiger und hatten keinen peitschenartigen Schwanz. Auch waren ihre Vorderbeine nicht kürzer als ihre Hinterbeine, im Gegenheil, Brachiosaurus and Giraffatitan hatten deutlich längere Vorderbeine.

Beide Sauropodenfamilen futterten das Grün hoch in den Bäumen. Und doch hat es die Evoluation so eingerichtet, dass sie sich dabei nicht in die Quere kamen. Die Diplodociden hatten einfache, kegelartige Zähne, und auch nur vorne im Mund. Damit konnten sie besonders weiches Grün abbeißen. Macronarier wie Camarasaurus hatten breite, robuste Zähne im ganzen Kiefer. Damit konnten sie auch härteres Grün mampfen. Das heißt, wo die Diplodociden sich das zarteste Grün abgezupt hatten, blieb für die Macronarier immer noch genug.

Dilophosaurus (Doppelkammechse)
Dilophosaurus (Doppelkammechse)

Theropoden

All die herbivoren Dinosaurier mussten stets auf der Hut sein vor großen Theropoden, den Fleischfressern. Da waren zunächst Dilophosaurus, der mit den markanten Knochenkämmen, im Unterjura, Megalosaurus im MItteljura und sein afrikanischer Verwandter Afrovenator und Ceratosaurus im Oberjura, urtümliche Linien der Theropoden.

Ceratosaurus erkennt man gleich an dem kurzen Horn auf der Schnauze und den Hornkämmen neben den Augen. Auch er wird oft als „urtümlich“ bezeichnet. In der Tat haben die Ceratosaurier ihren eigenen Ast im Stammbaum der Theropoden, zwischen den ersten Räubern überhaupt und der großen Gruppe der Tetanurae. 

Allosaurus (Seltsame Echse)
Allosaurus (Seltsame Echse)

Dann gelangte Allosaurus an die Spitze der Nahrungskette. Er gehört zu den schwer gebauten Carnosauriern. Sein Körperbau lässt darauf schließen, dass er schneller unterwegs war als die anderen Theropden, und da man so viele Allosaurus-Skelette gefunden hat, müssen sie erfolgreiche Räuber gewesen sein.

Andere Räuber aus dem Jura waren klein. Das waren die ersten, leichter gebauten Coelurosaurier. Ornitholestes war nicht größer als ein Truthahn, Compsognatus gehört mit seiner Hühnergröße zu den kleinsten Dinosauriern überhaupt. Für diese kleine Räuber muss es schwierig gewesen sein, zwischen den gewaltigen Pflanzen- und Fleischfressern ein Auskommen zu finden.

Ornitholestes
Ornitholestes

Die Dinosaurierforschung beginnt

Mit der Entdeckung von Megalosaurus 1818 begann die Erforschung der Dinosaurier, zunächst in Europa. Er bekam 1824 als erster einen wissenschaftlichen Namen. 1842 folgte dann der Cetiosaurus.

1870 kamen dann spannenden Nachrichten aus dem Westen der USA – in den Rocky Mountains hatte man riesige Knochen gefunden! In weiten Gebieten dort treten Steine an die Erdoberfläche, die zur Zeit der Dinosaurier entstanden waren.  Nun ging die Suche, man möchte eher sagen die Jagd nach Dinosaurierfunden richtig los. Es waren die Jahre des Wilden Westens. Nicht nur die Revolverhelden gingen aufeinander los, nun war auch ein „Knochenkrieg“ zwischen den Dinosaurierforschern Marsh und Cope ausgebrochen. Da gönnte ein Forscher dem anderen nichts mehr. In den gut zwanzig Jahren ihres „Knochenkriegs“ entdeckten sie 136 neue Dinosaurierarten.

Kreide

In der Unterkreide (vor 146 – 100 Millionen Jahren) zerfiel der Südkontinent Gondwana in mehrere Kontinente: Afrika, Südamerika, Indien, Antarctica/Australien und Afrika. Das Klima war weltweit warm, die ersten Blütenpflanzen erschienen.

Am Ende der Unterkreide stieg der Meeresspiegel und weite Regionen wurden überflutet; es war eine der größten Überflutungen der Erde überhaupt. Doch auch neue Küsten und neue Lebensbereiche am Ufer entstanden.

Damals bestand Europa nur aus wenigen Inseln, daher spricht man auch vom Europäischen Archipel. Nordamerika war durch einen breiten Flachmeerstreifen, den Western Interior Seaway, in eine westliche und eine östliche Hälfte getrennt. Doch wir haben genug Anzeichen, dass es eine direkte Landverbindung zwischen dem Nordwestamerika und Ostasien gab. Dinosaurierarten der späten Kreide, die im kanadischen Alberta gefunden wurden, haben Cousins in der Wüste Gobi in der Mongolei. Es gab Tyrannosauriden in Nordamerika und Asien, und die Ceratopsier kamen aus Asien nach Nordamerika.

Muttaburrasaurus
Muttaburrasaurus

Iguanodons

Iguanodon und seine Verwandten lebten vor 130-120 Millionen Jahren in der Unterkreide. Ouranosaurus war ein afrikanischer, Muttaburrasaurrus ein australischer Verwandter.

Man hat Fossilien von ihnen vielen Ländern gefunden, von Europa bis Nordafrika und Asien, ja sogar in der heutigen Antarktis. Fundorte in Europa sind die Wealden Formation in East Sussex, England, und ein Kohlebergwerk im belgischen Bernissart. Auch in Deutschland wurden Fossilien gefunden; u.a. im Sauerland.

Titanosaurier in Gondwana

Die großen Sauropodenfamilien des Jura, die Diplodociden und die Macronaria, gab es in Laurasia nicht mehr. Allein einige Brachiosauriden treffen wir in der Unterkreide. Dafür erschienen nun die Titanosaurier in Gondwana. Sie waren die robustesten aller Sauropoden. Da waren die größten Tiere, die wohl je über die Erde geschritten sind, wie Argentinosaurus, Patagotitan und Dreadnoughtus aus Argentinien. Alamosaurus und Saltasaurus waren – für Sauropoden – mittelgroß. Alamosaurus ist der einzige Titanosaurier aus Nordamerika, er lebt ganz am Ende der Kreidezeit. Einige Titanosaurier, z.B. Saltasaurus, entwickelten einen knöchernen Rückenpanzer, anderen sahen mit ihren Stacheln recht wild aus.

Carcharodontosaurus (Scharfzahnechse)
Carcharodontosaurus (Scharfzahnechse)

Carcharodontosaurus und Carnotaurus

Auch die riesigen Titanosaurier mussten immer auf der Hut sein vor den gewaltigen Fleischfressern in Gondwana, vor allem dem Carcharodontosaurus. Der Name bezieht sich auf die furchterregenden Zähne, die denen des weißen Hais ähneln. Die Carcharodontosaurier sind die Nachfahren der Allosaurier aus dem Jura. Der größte unter ihnen war der Giganotosaurus.

Neben ihm hatte es der Carnotaurus wohl schwer, obwohl auch er furchteinflößend genug war. Carnotauren sind Abelisaurier, und die letzten Vertreter der Linie der Ceratosaurier. Beide, Carcharodontosaurier und Carnotauren, finden wir nur in Gondwana.

Ankylosaurus
Ankylosaurus

Ankylosaurier in Laurasia

Bei den Thyreophora verschwanden die Stegosaurier. Einer der letzten bekannten Vertreter ist Wuerhosaurus, der vor etwa 100 Millionen Jahren ausstarb.

Dafür brach die Zeit Ankylosaurier an. Hier gibt es zwei Hauptgruppen: die Nodosaurier und die Ankylosaurier. Zunächst in der Unterkreide erschienen die Nodosaurier wie der Namensgeber Nodosaurus, Sauropelta, Edmontonia und Borealopelta aus der kanadischen Provinz Alberta, und Polacanthus, dessen Fossilien in England gefunden wurden. Nodosaurier hatten keine Schwanzkeulen, dafür hatten einige von ihnen mächtige spitze Knochenstachel an ihren Schultern und Rücken. Ihr Köpfe waren etwas kleiner, schmaler und eher länglich.

Minmi aus Australien ist ein früher Vertreter der Ankylosaurier. Das sind die schwergepanzerten eigentlichen Ankylosaurer mit ihren Schwanzkeulen. Ihre Schnauzen waren kurz und rund. In der Oberkreide erschienen dann die großen Ankylosaurier: Saichania aus der Mongolei, Euoplocephalus, und der Namensgeber Ankylosaurus aus Nordamerika.

Spinosaurus
Spinosaurus

Spinosaurus, Suchomimus und Baryonyx

Ein Seeweg lief durch West und Zentralafrika, und wo heute Wüste ist, war es damals tropisch feucht und üppig grün. Hier entdeckten Paläontologen die riesigen Fleisch- und Fischfresser Spinosaurus und Suchomimus, beide hatten ein gewaltiges Rückensegel.

Ein anderer Verwandter war Baryonyx. Er lebte vor 124-120 Millionen Jahren, in der Unterkreide, in Südengland. Zu seiner Zeit war es von Flüssen und Bächen durchzogen und mit Teichen und Seen bedeckt, somit fanden Fischfresser wie er reichlich Nahrung.

Lambeosaurus
Lambeosaurus

Hadrosaurier in Laurasia

In Laurasia entwickelten sich aus den Iguanodons die Hadrosaurier, die Entenschnabeldinosaurier. Mit ihren Zahnbatterien konnten sie die Pflanzenwelt richtig genießen. Wir haben mehr Fossilien von Hadrosauriern als von anderen Arten. In Laurasia lebten die Hadrosaurier in Hülle und Fülle, doch sie kamen auch nach Gondwana,

Bei den Hadrosauriern unterscheiden wir die Lambeosauriden, das sind die mit dem Knochenkamm wie Corythosaurus, Parasaurolophus, Tsintaosaurus und eben Lambeosaurus. Die Hadrosauriden gelten als die Entenschnabeldinosaurier ohne Knochenkamm, wie Edmontosaurus, Maiasaura und Hadrosaurus. Doch Wissenschaftler der Universität von Alberta haben die Mumie eines Edmontosaurus gefunden, mit einem großen fleischigen Kamm, ähnlich dem eines heutiges Hahns. Dann hatten doch einige Hadrosaurier Kämme, auch wenn sie nicht als Fossilien erhalten blieben.

Protoceratops (Erstes Horngesicht)
Protoceratops (Erstes Horngesicht)

Marginocephalia in Laurasia

Schließlich kamen auch die Marginocephalia. Alle Tiere dieser Ordnung hatten einen auffällig geformten Schädel.

Die Pachycephalosaurier, die „Dickkopfsaurier“, hatten eine besonders dicke Schädeldecke. Zu ihren gehören u.a. der Namengeber Pachycephalosaurus aus Nordamerika und die kleinern Vertreter Homocephale und Prenocephale aus Asien.

Dann haben wir die Ceratopsier, die Horndinosaurier mit ihren Hörnern und Nackenschildern. Von ihrem kleinen „Urvater“ Psittacosaurus aus der Unteren Kreide einmal abgesehen, traten sie erst am Ende der Kreide auf. Die großen Ceratopsier wurden nur in Nordamerika gefunden, unter ihnen Styracosaurus, Torosaurus und natürlich Triceratops.

Gallimimus (Huhnnachahmer)
Gallimimus (Huhnnachahmer)

Ornithomimiden

Bei ihren Anfängen im Jura waren die Coelurosaurier kleine Räuber. die es schwer gehabt haben dürfen, sich gegen die gewaltigen Tiere ihrer Zeit zu behaupten. Nun, in der späten Kreidezeit, hatten sie eine große Vielfalt entwickelt. Da waren die Ornithomimiden wie Gallimimus, Struthiomimus und Ornithomimus, die in vielem heuten Sträußen ähneln. Mit ihren langen Beinen konnten sie schnell laufen, sie hatten einen langen Schwanz und lange Krallen und einen Schnabel, wahrscheinlich waren sie meist herbivor.

Tyrannosaurus Rex
Tyrannosaurus Rex

Tyrannosaurier

Dann natürlich die Tyrannosaurier, die wohl das gewaltigste Gebiss im gesamten Tierreich haben. Lange hatte die Allosaurier, genau gesagt die Carcharodontosaurier, an der Spitze der Fleischfresser gestanden. Nun waren es die Tyrannosaurier.

Die frühen Vertreter wie asiatischen Arten, Dailong und Guanglong, oder Eotyrannus hatten diese gewaltigen Ausmaße noch nicht. Doch dann wurden sie riesig groß und furchterregend, in der Oberkreide standen sie an der Spitze der Nahrungskette. Albertosaurus ist ein Tyrannosaurier aus dem Dinosaur Provincial Park. Erst gegen Ende tauchte der gewaltigste und berühmteste Vertreter auf – Tyrannosaurus Rex.

Troodon
Troodon

Maniraptora

Schließlich die große Gruppe der Maniraptora, der „Handräuber“. All diese Tiere hatten einen halbmondförmigen Knochen im Handgelenk aus, der ihre Hände viel beweglicher machte.

Da gibt es zunächst die Alvarezsaurier, die Insektenfresser, und die ganz besonders seltsamen Therizinosaurier. Dann ein bekannter Name – Oviraptor, der Eierdieb aus der Mongolei, den man gleich an seinem markanten Kopfkamm erkennt. Heute gehen wir davon aus, dass sie zumeist vegetarisch lebten, ihre Zähne verloren und einen Schnabel entwickelten, zudem Federn am Ende des Schwanzes.

Jetzt machen wir noch einmal einen Schnitt, denn die nächste Gruppe der Maniraptora, die Paraves, umfassen alle Tiere, die näher mit heutigen Vögeln verwandt sind als mit Oviraptor. Das ist die große Gruppe der Deinonychosauria, die Dromaeosaurier um Deinonychus und Utahraptor aus der Unterkreide und Dromaeosaurus aus der Oberkreide in Nordamerika und Velociraptor aus der Mongolei umfasst. Dann die Troodontier um Saurornithoides, einen gefiederten Räuber aus Asien, und dem amerikanischen Namesgeber Troodon.

Caudipteryx (Schwanzfeder)
Caudipteryx (Schwanzfeder)

Hier treffen wir die gefiederten Dinosaurier aus Asien. 1996 machten chinesische Wissenschaftler einen ganz besonderen Fund. In der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas entdeckten sie Sinosauropteryx, das erste Bespiel eines „gefiederten“ Dinosauriers. Das war schon eine Sensation: nicht nur die Vögel, auch manche Dinosaurier hatten Federn! Inzwischen wurden viele Dinosaurier mit Federn gefunden, unten ihnen sogar ein früherer Tyrannosaurier, Yutyrannus. Heute geht die Wissenschaftlern davon aus, dass sehr viel mehr Dinosaurier Federn hatten.

Am Ende der Kreidezeit

Nach der Blüte der Dinosaurier in der Unter- und vor allem der Oberkreide ging die Artenvielfalt in den letzten Millionen Jahren der Kreide zurück. Das zeigt ein Vergleich zweier bekannter Fundstellen in Nordamerika, nämllich der Judith-River-Ablagerung in Südalberta (75 Millionen Jahre alt) und der Hell Creek in Montana (65 Millionen Jahre alt). Viele Arten waren schon verschwunden, so die meisten der Sauropoden, die meisten Ornithomimiden und Dromaeosaurier wie Velociraptor. Unter den letzten Dinosauriern waren so bekannte wie Tyrannosaurus Rex, Alamosaurus, der einzige Titanosaurier aus Laurasia, und Triceratops.

Das Ende der Kreidezeit brachte dramatische Veränderungen. In gewaltigen, lang anhaltenden Vulkanausbrüchen strömten Lava und Dampf aus; dabei entstand das Hochland von Dekkan in Indien. Zudem stiegen große Mengen giftiger Gase (Kohlendioxyd) in die Atmosphäre. Beide Faktoren führten zu drastischen Klimaänderungen, und das wiederum veränderte die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen. Deshalb spricht man von einem „Inferno zum Ende der Kreidezeit“.

Am Ende der Kreidezeit prallte ein Meteorit auf der Erde auf und zerstört alles Leben. 75 % aller Tiere kommen um, die Dinosaurier starben aus.

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